Nicht dass es schon 1992 Anzeichen für einen - sagen wir mal - großzügigen Umgang mit Papier gegeben hätte. Möllemann hatte damals mit dem Briefkopf des Bundesministeriums für Wirtschaft deutschen Handelsketten einen Einkaufswagen-Chip von einem eingeheirateten Vetter seiner Familie empfohlen. Deswegen ist er am
3. Jan. 1993 vom Amt des Wirtschaftsministers zurückgetreten.
Zehn Jahre später, knapp vor der Bundestagswahl 2002 verteilte Möllemann an alle Haushalte in NRW ein Flugblatt mit Vorwürfen gegen Ariel Scharon und Michel Friedman. Das führte zur parteiübergreifenden Ablehnung und zu einer Antisemitismus-Debatte.
Als die fragwürdige Finanzierung des Flugblattes bekannt wurde, verlor Möllemann erst recht den Rückhalt seiner Partei; es drohte ein Parteiausschlussverfahren. Dem kam er zuvor und trat im März 2003 aus der FDP aus.
Am 5. Juni 2003 starb Möllemann durch einen Absturz beim Fallschirmsprung. Kurz vor dem tödlichen Sprung hatte der Deutsche Bundestag Möllemanns Immunität aufgehoben.
Eine Tragik, die sich keiner ausdenken kann:
wegen einer Flublatt-Affäre landet ein Fallschirmspringer im Freitod.
Freitag, 10. Oktober 2008
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